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Dienstag, 15. Juli 2008

Rückblick auf's Hochwasserwochenende

Die Aussichten für das letzte Wochenende waren Regnerisch. Und je näher der Sonntag kam, umso mehr Regen wurde vorhergesagt.
Alles war jedoch im grünen Bereich. Noch am Sonntag Morgen sah die Pegelkurve gnädig aus und gab keinen Anlass, die geplanten Raftfahrten abzusagen.
Dann jedoch stieg der Wasserstand von Glenner und Vorderrhein sehr steil an, und es wurde klar, dass wir leider den Rafting Gästen, die sich schon auf der Anreise befanden, absagen mussten.
Das Jugendlager startete ohnehin auf dem Laaxersee, wohin auch ein Kanadierkurs auswich.


Jedoch gab es auch Leute, die sich über die extremen Wasserstände freuten. Denn unter normalen Bedingungen muss man weiter fahren, etwa an die Ötz, um solch reissendes Wuchtwasser zu finden.

Hier ein paar Eindrücke, die auf keinen Fall zum Nachahmen einladen sollen. Paddeln unter solchen Extrembedingungen birgt eigene Gefahren, und gehört zum obersten Schwierigkeitsgrad.


Das Wehr am Glenner bei ca. 90m3/s ist absolut ungeniessbar.

Weiter unten jedoch, hier in der Kurve vor dem berühmten 'Schlitz', bieten sich für Wuchtwasserexperten tolle Bedingungen, vom extrem sandigen Wasser einmal abgesehen.

Der Blick auf den Schlitz selbst: Kein Schlitz mehr da, der grosse Felsblock rechts vom Schlitz ist überspühlt, und statt der fiesen Walze gibt es explodierende Wellen von allen Seiten.
Mit Hochgeschwindigkeit zieht der Glenner richtung Ilanz, und wartet neben riesigen Wellenzügen auch mit etlichen unangenehm grossen Walzen auf.
Bei solch hohen Wasserständen wie hier wird mindestens die Schwelle in Ilanz einfacher. Die Steine liegen so weit unter Wasser, dass nur noch eine grosse Zunge bleibt.

Optisch sehr interessant ist der Zusammenfluss von Vorderrhein und Glenner: Während der Vorderrhein bei Regen lehmig gelb daherkommt, bringt der Glenner fast schwarzes Wasser, bedingt durch den schwarzen Bündner Schiefer, der sich in seinem Enzugsgebiet befindet.

Die ungewöhnlich hohen Wasserstände waren auch in den rätoromanischen Regionalnachrichten ein Thema. Im Mittagsmagazin gab es einen Beitrag über das Kanufahren der erklärt, dass diese Wasserstände auch eine sportliche Herausforderung sein können:
Beitrag im Radio RTR (rätoromanische Fragen, deutsche Antworten)

Auch am Dienstag Morgen haben sich die Wasserfarben im Gegensatz zu den Wasserständen noch nicht normalisiert.
Eine weitere Farbvariante bietet bei Valendas der Laaxerbach, der milchig graues Wasser bringt, da er aus dem Kalksteingebiet kommt, aus dem auch der Flimser Bergsturz stammt.

Oberhalb von 2200 Metern ist das Wasser als Schnee liegengeblieben, wo er auf grünen Wiesen Wanderer und Schafe überrascht, wie hier am Guraletschsee oberhlab Zerfreila. Schon bald aber wird er beim aktuell schönen Wetter wieder für Schmelzwasser in den Flüssen sorgen.

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