Diese andere Welt hat einen klaren Rahmen: Grünes Wasser unten, rote Felswände auf der Seite und blauer Himmel oben. Ebensso klar ist der Rest: Jeder hat alles, was er die nächsten Tage braucht in seinem Boot, und das Wort "selfsupported" (selbst untersützend, selbst erhaltend) bekommt eine neue Bedeutung. Jeder einzelne in der Gruppe ist komplett autonom, ein jeder könnte auch alleine unterwegs sein.
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Gut organisierte Gourmet Küche von Nate Helms |
Ein klarer Rhytmus bestimmt den Tagesablauf: Beim ersten Tageslicht fauchen leise die Kocher, Schlafsäcke und Zelte werden verstaut, danach trifft man sich zum Frühstück in der Runde. Porrige, Müesli, Speck und Eier, die Menues sind unterschiedlich, doch viele warme Getränke sind in der winterlichen Wüste ein muss. Heisse Suppe zum Lunch fülle ich jetzt schon in die eine Thermoskanne ein, in die andere kommt nur heisses Wasser, so kann ich am Mittag auswählen: Apfelpunsch, Tee, Cappucino oder heisser Schokolade. Ein bisscen Luxus darf sein.
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Kelly mit dem Groover (persönliche Toilette) auf dem Weg zurück ins Boot |
Nach dem Mogengeschäft räumen wir unseren Krempel zusammen, laden die Boote und plus minus 10 Uhr rutschen die letzten ins grüne Wasser. Wir paddeln täglich um die 40 km, 2h am Morgen und 2-3h am Nachmittag. Die ersten Tage sind trotz Training streng, ich mache am Abend oder am frühen Morgen noch im Schlafsack eine einfache Schulter-Beckenlektion, um mich beweglich zu halten.
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Rock n' Roll auf dem Colorado: einpaddeln mit den 80kg schweren Booten |
Auf den langen Flachwasserabschnitten habe wir Zeit miteinander zu reden und die gigantische Kulisse zu bestauen. Wir lernen einander kennen und erzählen uns von unseren so unterschiedlichenWelten zuhause. Oft bin ich nur für mich, dann geniesse die Ruhe und den Rhytmus beim paddeln.
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Start in den Morgen im Schatten, Lunchbreak an der Sonne |
Am Mittag machen wir nur einen kurzen Stopp. Lieber sind wir früh im Camp und machen da einen kleinen Hike und erkunden die Landschaft zu Fuss. So müssen wir nur einmal die Kleider wechseln, d.h. den Trockenanzug gegen die Daunenjacke und eine Hose.
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Mit jedem Tag tiefer in der Schlucht werden die Rapids und das Selbstvertrauen grösser |
Wer
mag geht auf einen kurzen Hike vom Camp aus in einen Seitencanyon. Etwa eine
Stunde bevor es dunkel wird, trifft man sich in der grossen Runde zum Kochen
und essen. Die einfachste Variante ist es
heisses Wasser in einen Beutel gefriergetrocknetes Fertigmenü zu giessen, gut zu schütteln und
15min. stehen lassen. Essen. Nix spülen, nix schnippeln. Die Fertigmenüs sind
leicht, wasserdicht verpackt und schnell zubereitet. Nachteil ist das viele
Salz und die Zusatzstoffe, welche nicht alle gut vertragen haben. Wer selber
kocht, weiss was er ist und es ist meistens leichter bekömmlich.
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Im Winter ist es erlaubt, Feuer zu machen |
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Lagerfeuerstimmung
ist im Winter etwas Herrliches. Die Leute gesellen sich um das Feuer herum und
erzählen Geschichten die zum Teil so unglaublich komisch sind, dass man sich
vor lachen krümmt. Der nächste Tag wird am Feuer besprochen und grob abgemacht,
wer auf eine Wanderung geht, wo Mittagstopp geplant ist und welche
Stromschnellen bevorstehen.
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Mike leads the way: Brooke an seinem 15. Tag auf Wildwasser, vorher nur im Saekajak unterwegs |
Aber auch mit flackerndem Lagerfeuer ist es
schwierig, länger als bis 9 Uhr aufzubleiben. So bleibt auch mir nichts anderes
übrig als das Feld zu räumen und in den Schlafsack zu kriechen. Mit dem Wissen,
dass ich morgens um 5 erwache, da mir 8 Stunden Schlaf vollends genügen.
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Morgenrunde in false Trinity |
Wir
sind um den Vollmond herum unterwegs und in manchen Nächten ist es so hell,
dass man kein Licht braucht, um an den Fluss runter zum pinkeln zu gehen. Ein neuer Morgen bricht an, die Kälte ist kurz
vor Tagesanbruch am deutlichsten zu spüren. Noch ein paarmal im Schlafsack
drehen und dann geht es von neuem los. Kocher anwerfen, Wasser aufsetzen,
Schlafsack zusammenräumen, Kaffee trinken, Porridge essen…..Bald kommt die
Sonne über die Felsen. Leben pur.
Nächste
Folge: die Highlights
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